Fucked And Bound – Suffrage

| 18. Dezember 2020 | 0 Comments
Fucked And Bound

(c) Uly Curry

Ein Name wie ein Nackenschlag: Fucked And Bound weckt hässliche Assoziationen, wischt diese jedoch mit einem einzigen Brüller vom Tisch. Dahinter verbirgt sich ein Quartett aus Seattle, das räudigen Hardcore Punk mit frontal servierter Aggression zwischen Feminismus und ruppiger, rücksichtsloser Selbstgerechtigkeit verbindet. Das Quartett um Lisa Mungo legt nun das ursprünglich vor zwei Jahren veröffentlichte Debütalbum „Suffrage“ neu auf und gewährt diesem hoffentlich seine verdiente Aufmerksamkeit.

In 14 häufig kurzen, nur selten die Zwei-Minuten-Marke überschreitenden Kapiteln tanken sich Fucked And Bound durch dieses Album. Neu im Vergleich zum ursprünglichen Release ist das Sonic Youth-Cover „Kool Thing“, das ursprünglich auf einer Split-EP mit Haunted Horses erschien. Der treibende, noisige Sound des Originals zieht sich mit seinen Fast-Grunge-Riffs durch diese Bearbeitung. Viel typischer ist jedoch ein Song wie „Get Inside“, der in aller Kürze die Einrichtung zerlegt, wild um sich schlägt und Mungos giftige Verse ins weite Rund feuert.

Den echten Ausreißer gibt’s erst zum Schluss: „Abuse Of Registry“ bäumt sich über gut vier Minuten immer weiter auf, wird zunehmend sperriger und unbequemer. Zäh, beinahe doomig feuern die US-Amerikaner ihren kratzigen, unbequemen Sound ab und scheißen auf Befindlichkeiten. Sollte das zu brav sein, richten Tracks wie „#GTFO“, „Zero Fucks“ (nomen est omen) und das knackige, angenehm brachiale „Punishers On Deck“ den Magen mit einigen gezielten Haken wieder ein.

Vielleicht keine Platte für Feinmechaniker, dafür richtig fein gemacht: „Suffrage“ hält herzlich wenig von falscher Zurückhaltung und macht stattdessen einfach – schnell, hektisch, ruppig und definitiv alles andere als massenkompatibel (der Name sollte das eigentlich bereits vorweggenommen haben). Was Fucked And Bound dafür in rauen Mengen mitbringen, ist Attitüde und Bock auf Chaos. Und genau das schlägt sich auf diesem neu aufgelegten Debütalbum nieder – ein kleiner Leckerbissen der zermalmenden Art.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.12.2020
Erhältlich über: Quiet Panic

Facebook: www.facebook.com/fnbound

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Category: Magazin, Reviews

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