Collapse Under The Empire – The Fallen Ones

| 16. Oktober 2017 | 0 Comments
Collapse Under The Empire

(c) Finaltune Records

Zum ersten Mal seit ihrer Gründung nahmen sich Collapse Under The Empire eine kleine Studio-Auszeit. Nach ihrem geradezu kometenhaften Aufstieg an die Speerspitze der europäischen Post-Rock-Welt konzentrierten sich Chris Burda und Martin Grimm zuletzt unter anderem auf die Vorbereitung ihres ersten Live-Auftritts und veröffentlichten andere Künstler über ihr Label Finaltune Records. Nun, dreieinhalb Jahre nach „Sacrifice & Isolation“, sind sie endlich wieder da. Auf „The Fallen Ones“ gehen sie ihren zuletzt angedeuteten, etwas elektronischeren Weg fort, ohne auf ihre Wurzeln zu vergessen.

Neben Post- und Instrumental-Rock schleicht sich nun die Genre-Bezeichnung Synthwave ein. Tatsächlich gestalten sich die 48 Minuten eine Spur elektronischer, ohne dabei jedoch die geniale narrative Struktur der letzten Platten zu vernachlässigen. Anders gesagt: Collapse Under The Empire machen souverän weiter unter leicht veränderten Vorzeichen. „Dark Water“ zeigt, wie der verfeinerte Sound des deutschen Duos funktioniert: eine Spur verträumter und leichtfüßiger, dennoch so drastisch, präsent und von Schönheit durchzogen wie eigentlich immer.

Ihre dystopische Reise führt die Band unter anderem zu „The Holy Mountain“. Was stellenweise wie ein synthetisiertes Sigur Rós-Cover klingt, nimmt zwischendurch Fahrt auf und explodiert zum Ende hin mit schweren Gitarren. Der Titelsong mit angedeuteten schroffen Exkursen, das herrlich minimalistische „Flowers From Exile“ und das mächtige, stetig wachsende „A Place Beyond“ erweisen sich schnell als weitere Favoriten. Zur Krönung bemüht sich „The End Falls“ sogar um ein paar düstere, härtere Elemente, von post-urbanem Industrie-Koller zumindest anfangs entsprechend befeuert.

Mitunter eine Spur unorthodox und doch gewohnt gut: Es dauert ein klein wenig, bis man sich in „The Fallen Ones“ hineinfindet. Gerade die Synthwave-Elemente wirken beim ersten Durchlauf eine Spur zu brav, wachsen aber mit jedem weiteren Durchlauf gekonnt und entfachen schließlich sogar regelrecht hypnotisierende Wirkung. Vielleicht noch eine Spur hinter der Grandezza von „Fragments Of A Prayer“ angesiedelt, melden sich Collapse Under The Empire dennoch gewohnt gut zurück und laden einmal mehr zu traumwandlerischen Gedankenreisen der etwas anderen Art ein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.10.2017
Erhältlich über: Finaltune Records (Broken Silence)

Website: collapseundertheempire.com
Facebook: www.facebook.com/collapseundertheempire

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Category: Magazin, Reviews

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