Black Moon Circle – Sea Of Clouds

| 6. Juni 2016 | 0 Comments
Black Moon Circle

(c) Crispin Glover Records

Black Moon Circle zählen zu den fleißigsten Psych-Bienen der Gegenwart. Nur 26 Monate nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums ist bereits die vierte (!) reguläre Platte erhältlich, und das freilich ohne jedwede kreative Einbußen. Mit „Sea Of Clouds“ widmen sich die Norweger vier ellenlangen Psych-Space-Tracks, die sauber auf Vinyl passen und gleichzeitig die Lust des Trios auf ausladende Jams, Effektgeräte und Analog-Synthis unterstreichen.

Die abgedroschene Phrase „sich in einen Rausch spielen“ bekommt hier ganz neue Bedeutung. Wie Black Moon Circle ihre Songs aufbauen, sich förmlich in diese hineinknien, sie wachsen und gedeihen lassen, ringt Respekt ab. Bereits das eröffnende „Lunar Rocket“, mit sieben Minuten Spielzeit der kürzeste Track dieser Platte, macht Laune. Der lange, herrlich gezogene Auftakt klingt nach einer Band, die bereit ist, sich im Sound zu verlieren. Kaum setzen die Vocals ein, wird auf die erste Explosion hingearbeitet. Dicke, schwere Gitarren heulen auf, die Rhythmusabteilung peitscht voran und bereitet einen kleinen Wardance vor, bevor sich der Song im Noise verliert.

So oder so ähnlich gestaltet sich auch das übliche Material. Das deutlichste Space-Bekenntnis liefern die Norweger im beinahe proggig anmutenden „Moondog“ ab. Ruhig mäandernde Synth-Teppiche treffen auf beinahe orientalische Untertöne und wohlige Tiefenentspannung. Erhaben schwebt das Trio über diesem Kleinod, beschwört die Geisterwelt und bleibt dennoch relativ ruhig – eine sympathische Alternative zu den härteren, beinahe noisigen Feedback-Exkursen.

Jeder einzelne Song funktioniert, und das sogar richtig gut – einer der wichtigsten Gründe für den durchschlagenden Erfolg dieser Platte. Für „Sea Of Clouds“ gilt, was sich auch schon auf den Vorgängern gezeigt hat: durchgehend hohe Qualität, keinerlei kreative Müdigkeit und faszinierende musikalische Exkurse für Einsteiger und Genre-Puristen. Keine Frage, im Psych- und Space-Bereich kommt man momentan einfach nicht an Black Moon Circle vorbei.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.04.2016
Erhältlich über: Crispin Glover Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/blackmooncircle

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Category: Magazin, Reviews

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