Throwers – Loss

| 11. Januar 2016 | 0 Comments
Throwers

(c) Golden Antenna Records

Wütende Hektik, verkrusteter Dreck, Core-Wucht und schwarzmetallische Urgewalt – das neueste musikalische Unwetter aus dem Nachbarland nennt sich Throwers und wird unter anderem in Artverwandtschat zu den legendären Math-Urvätern Botch gesetzt.  Tatsächlich ist das Quartett, entstanden aus den Überbleibseln diverser lokaler Heroen, aber wesentlich mehr als das und lässt sich unter anderem prima mit Celeste vergleichen, mit denen sie einst die Bühne teilten. Das Debütalbum „Loss“ verspricht spektakuläre Eruptionen im szenischen Kargland.

Tatsächlich trägt der dritte Track den Titel „Karg“ und bringt den Sound der Leipziger auf den Punkt, auch wenn es sich hier um eine der hektischeren Nummern dieses Einstands handelt. Gerade die Math-orientierte Rhythmusabteilung macht Druck, die Gitarren feuern dissonante Salven in das weite Rund und die schmerzerfüllten Growls riechen nach kompromissloser Selbstaufgabe. Die etwas ruhigeren, getrageneren Passagen in der zweiten Hälfte nebst Psychoterror-Finale machen aus einer guten Idee ein wahres Monster.

Wer diesen Cut mag, weiß sicher auch das restliche Album zu schätzen. Seltene schlammige, an Sludge-Manie angrenzende Ausflüge sorgen für die nötige Abwechslung. Hier wäre beispielsweise der epische Mittelteil von „Assigning“ anzuführen, der rund um ein manisches Riff geschneidert wurde und als Vehikel für latenten Wahnsinn dient. Selbst melodische Teaser können sich Throwers nicht verkneifen: „Singularity“ deutet einen Hauch von Eingängigkeit an und verschwindet letztlich doch wieder in der ureigenen musikalischen Hölle.

Klar, mit einer Spielzeit von knapp 35 Minuten fällt „Loss“ kurz aus, letztlich aber nicht zu kurz. Throwers lassen ihren ranzigen Mikroklangkosmos schnell und auf den Punkt eskalieren. Das wüste Auftreten ist nur auf den ersten Blick ungestüm. In Wahrheit steckt hinter jedem Track hervorragendes Kalkül, geschicktes Dosieren jeder Eskalation und rhythmische Polyvalenz. Spätestens jetzt ist die ruhige Zeit vorbei.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.01.2016
Erhätlich über: Golden Antenna Records (Broken Silence)

Facebook: www.facebook.com/ThrowersThrowers

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Category: Magazin, Reviews

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