Seven That Spells – The Death And Resurrection Of Krautrock: IO

| 16. Juli 2014 | 0 Comments

Seven That Spells

Auf eine Reise durch Zeit und Kraut führen Seven That Spells. Hinter dem ominösen Projektnamen steckt Niko Potocnjak aus Zagreb, der dieses Projekt 2003 gründete und seither verschiedenste Facetten von Krautrock, Psychedelica, Space Rock und anderen abgefahrenen Klängen in unmittelbarer Prog-Nachbarschaft erforscht. Mit Bassist Jeremy White steht ihm immerhin ein fixer Mitstreiter zur Seite, im vergangenen Jahrzehnt gaben nicht weniger als 60 Musiker live und im Studio ihren musikalischen Senf dazu. Von diesem breitgefächerten Wahnsinn ist auf „The Death And Resurrection Of Krautrock: IO“ dankenswerterweise nichts zu hören.

Der zweite Teil der „The Death And Resurrection Of Krautrock“-Trilogie begibt sich auf eine weitestgehend instrumentale Reise in das 23. Jahrhundert. Rock ist tot, die Welt stirbt den qualvollen Tod der Langeweile. Seven That Spells sind in eine Zeit zurückgekehrt, in der man das Genre noch retten könnte – so weit, so abgedreht. Blendet man diese klischeehafte Geschichte aus, wird man von mehreren Monolithen überrollt. „Io“ mit 18 und „Burning Blood“ mit 14 Minuten stehen im Mittelpunkt, werden von vergleichsweise knapp gehaltenen Tracks und Interludes zusammengehalten, fungieren als Herzschlag dieser schwierigen, schwitzigen Platte.

Wenn tatsächlich Vocals eingesetzt werden – beispielsweise der mehrstimmige Chor zur Mitte von „Burning Blood“ – stellt sich ein unerwartet erhabenes Gefühl der Katharsis ein. Umgeben von schroffen Math-Gefilden, ausladenden Soli und Noise-Attacken, ist es kaum möglich eine einzige Minute eines solchen Monolithen zu beschreiben, schon gar nicht in seiner Gänze – ein Gefühl der Hilfslosigkeit, dem das beinahe sieben Minuten lange Outro „Out II“ mit seiner repetitiven Melodie Ausdruck verleiht.

Was Seven That Spells mit dieser Platte vorhaben bzw. erreichen wollen: unklar weil unwirklich, ungreifbar weil unorthodox. „The Death And Resurrection Of Krautrock: IO“ flirrt 47 Minuten lang aus den Boxen, zitiert Monster Magnet und 70s-Bombast, experimentiert mit arabesken Skalen, schwerfälligen Chorälen, ja sogar einer Prise Tool-Dynamik. Man muss eine gewisse Portion Geduld mitbringen, damit sich dieses Album logisch zusammensetzen lässt, seinen Floydismus mit der Neo-Prog-Schule ausdiskutieren kann. Krautig, kauzig, kratzbürstig: eine schwere wie lohnenswerte Platte für Geduldshörer.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 18.07.2014
Erhätlich über: Sulatron Records (Cargo Records)

Website: www.7thatspells.com
Facebook: www.facebook.com/STS777

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Category: Magazin, Reviews

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