Mosfet – Deathlike Thrash’n’Roll

| 13. Januar 2012 | 0 Comments

Mit ihrem beißenden Thrash’n’Roll und ausgiebiger Live-Präsenz haben sich Mosfet längst über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Die fünf Marchtrenker vermischten 2009 auf „Sickness Of Memory“ Thrash Metal der düsten Sorte mit ein wenig Death Metal und ein wenig Lemmy-Biss – einer Formel, die man auch auf dem zweiten Album für Refused Records treu geblieben ist. Dennoch hinkt „Deathlike Thrash’n’Roll“ den Erwartungen ein wenig hinterher, was jedoch weniger an der Musik an sich, sondern vermeidbaren Schwächen in der B-Note liegt.

In punkto Sound sind Mosfet längst auf internationalem Niveau angekommen – Kunststück, wenn Leute wie Martin Zeller, Tommy Vetterli und Dan Swanö für Produktion und Mastering verantwortlich waren. Entsprechend knackig und druckvoll klingt die Platte von vorne bis hinten. Gerade in der ersten Albumhälfte setzt es überdies Hits satt: „Thrash Assassination“, zu dem es auch ein Video gibt, pendelt geschickt zwischen fiesen Grooves und aggressiven Uptempo-Parts, während sich Phil Essl die Seele aus dem Leib kotzt. Auch „A Rowdy’s Warfare“ und, relativ weit hinten versteckt, „Black“ gehen amtlich nach vorne, thrashen und rocken par excellance. Ohne Frage gehören diese Tracks mit zum Besten, das es jemals von Mosfet zu hören gab.

Vor dem Interlude setzt es einen wahnwitzigen Sechsminüter, geprägt von epischen Grooveparts und messerscharfem Riffing, unheimlich dynamisch und mit Motörhead’schem falschen Ende ausgestattet. „Angel’s Piss & Devil’s Jism“ heißt er – kaum ertönt der Songtitel im Refrain, verfinstert sich die Miene automatisch. Als in der Review zu „Sickness Of Memory“ darauf hingewiesen wurde, dass „Lawnmower“ kein sinnvoller Songtitel für eine Metal-Dampfwalze ist, hat man das im Mosfet-Lager offensichtlich falsch verstanden. Stattdessen gibt es nun unter anderem einen „Stinky Pants Blues“ – als kurzes Outro verschmerzbar – und „Tales Of A Diarrhoea Werewolf“, das obendrein nicht so recht auf Touren kommen will. Humor ist bekanntermaßen subjektiv, aber gepaart mit Essls starkem Akzent bei den Vokalen ‚A‘ und ‚O‘ (siehe und höre „Rockaholic“) wird die zuvor gezeigte Professionalität mit Füßen getreten.

Eben jene Makel trüben den Hörgenuss, zumal Mosfet nach der Interlude deutlich abbauen („Black“ ist die sprichwörtliche Ausnahme von der Regel) und sich damit selbst um die Früchte ihrer hart geernteten Arbeit bringen. Abgesehen vom Durchfall ist die musikalische Qualität immerhin noch gut bis solide, aber mit mehr Konstanz und der in diesem Fall dringend notwendigen Seriosität hätte „Deathlike Thrash’n’Roll“ ein absolutes Killeralbum werden können. Dank einer verdammt fetten ersten Hälfte mit Arschtritten am laufenden Band, nur einem Totalausfall und einer mächtigen Produktion kommen Mosfet mit einem blauen Auge davon. In den fünf Marchtrenkern schlummert ein schier unglaubliches Potential – sie müssen es nur konsequent herauslassen.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 13.01.2012
Erhätlich über: Refused Records (Nonstop Music Records)

Website: www.mosfet.at
Facebook: www.facebook.com/mosfetaustria

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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