Werewolves – The Ugliest Of All

| 17. Dezember 2025 | 0 Comments
Werewolves

(c) Robert Brens

Mut zur Hässlichkeit muss belohnt werden. Im Geiste von Malevolent Creation fänden es Werewolves prima, als hässlichste Band der Welt bezeichnet zu werden. Laut eigenen Angaben sind sie auf bestem Weg dorthin. Außerdem wollen sie möglichst wenig Konzerte spielen, um ja nicht zu viel Kohle mit ihrer Musik zu machen. Der Sarkasmus steht den Australiern weiterhin gut zu Gesicht, wie auch die Mission, zehn Alben binnen zehn Jahren zu veröffentlichen. „The Ugliest Of All“ hält als bereits sechste Platte den Kurs sehr souverän.

In neun Kapiteln gibt es exakt das, was man sich von Werewolves erwartet und erhofft: kompromissloser, brutaler Death Metal zwischen Blackened- und Grind-Einflüssen. Und das wird so wütend und geifernd wie menschenmöglich serviert, wenn beispielsweise „Rats Versus Snakes“ wiederholt am Stand explodiert, an den eigenen Abgasen zu ersticken droht und letztlich doch wieder mit Nachdruck und Urgewalt aufräumt. Das schafft auch „Fools Of The Trade“, das idiotensicher alles zerlegt, was sich eben in den Weg stellt. Selbst so etwas wie minimalste Ansätze einer Melodie dürfen mitwirken, zumindest kurzzeitig.

Insgesamt dominiert jedoch die erwartungsgemäße Brechstange. In „The Enshittification“ prallt sie wiederholt auf soliden Beton, sorgt beim Rückschlag für eingedellte Schädeldecken und findet hörbaren Spaß an diesem Vorgehen. Nur um im nächsten Moment brutale Grind-Action vom Stapel zu lassen. Die hat der Titelsong „The Ugliest Of All“ ebenso für sich gepachtet, überholt sich zwischenzeitlich selbst und maximiert das eigene Aggressionspotential. Und doch findet hier urplötzliche Entschleunigung mit Death-Doom-Fokus statt, sägend und unbequem, aber wohl gerade deswegen so stark und bekömmlich.

Nichts Neues, dafür richtig starke Kost von der ersten bis zur letzten Minute: Ja, bei Werewolves weiß man, was serviert wird, und das ist eigentlich immer stark. Ihr Death Metal ist immer noch so räudig und brachial wie menschenmöglich, Blackened Death und Deathgrind bleiben an der Tagesordnung, zudem erreichen Sarkasmus und bekömmliche Bosheit einen neuen Siedepunkt. Einmal mehr passt die Mischung prima – wie guter Wein, bloß richtig schön hässlich serviert.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.09.2025
Erhältlich über: Back on Black (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/werewolvesinhell

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Category: Magazin, Reviews

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