House By The Cemetary – Disturbing The Cenotaph

(c) House By The Cemetary / Pulverised Records
Ein wenig Horror-Show geht immer, findet Rogga Johansson, Death-Metal-Meister mit gefühlt hunderten gleichzeitig aktiven Bands. Einer seiner Schauplätze ist House By The Cemetary, die für die alte Schule des Genres stehen, verbunden mit Zombie- und Gore-Texten. Dabei fand der unter anderem von Paganizer bekannte Musiker in Mike Hrubovcak (u. a. Azure Emote) einen kongenialen Partner an den Vocals. An den Drums komplettiert Thomas Ohlsson (Apostasy, ehem. The Project Hate MCMXCIX) das prominente Line-up. „Disturbing The Cenotaph“ ist bereits das dritte Album der Band.
Teils von Horrorfilmen inspiriert, teils an tatsächliche Ereignisse angelehnt und teils der eigenen Fantasie entsprungen, widmen sich die Texte Horrorszenarien, Gewalt und Brutalität, so wie sich das in diesem Bereich gehört. „Massive Cadaver Resurrection“ lässt alleine anhand des Titels vermuten, wohin die Reise führt. Der erst stolpernde, dann furiose nach vorne preschende Track geht mit seiner stoischen Intensität nicht aus dem Kopf und reißt ein komplettes Sägewerk nieder. Natürlich erinnert das an die nordischen Urväter des Genres, speziell in den etwas gemächlicheren Einschüben, die mit Melodie jedoch herzlich wenig zu tun haben. Hier wird nur kurz Luft geholt, bevor die erneute Zerstörung folgt.
In „Burial Disturbance“ wird es zeitweise sogar richtig melodisch, fast eingängig. Der Auftakt hat etwas Bekömmliches an sich, bevor das tödliche Unheil seinen Lauf nimmt. Hrubovcak growlt und brummt in Bestform, das herrlich wechselhafte Arrangement ringsum spielt mit Death-Doom-Schwere, mit Brutal-Death-Sprints und mit dem feinsten Hauch Melodic Death – so einfach wie genial. Von derlei Mini-Experimenten hält „New York Ripper“ herzlich wenig und legt einfach los. Der bullige Opener lebt seine ungestüme Zerstörungswut mit wachsender Begeisterung aus, variiert das Tempo geschickt und begräbt sich selbst unter imaginären Schlammlawinen.
Bei House By The Cemetary bekommt man exakt das, was man erwartet, und das ist eine gute Sache. Rohe, ungefilterte Gewalt, konzentriert hässliche Texte und das gelegentliche Spiel mit Death Doom sowie Melodic Death machen Laune, nicht mehr und nicht weniger. „Disturbing The Cenotaph“ destilliert die Essenz der alten Genre-Schule auf das Wesentliche, blickt ab und an etwas über den Tellerrand und langt beherzt zu. Mehr braucht es nicht für eine richtig gelungene, wüste, hässliche Death-Metal-Platte.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 12.12.2025
Erhältlich über: Pulverised Records (Cargo Records)
Bandcamp: pulverised.bandcamp.com


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