Born Of Osiris – Through Shadows

| 10. Juli 2025 | 0 Comments
Born Of Osiris

(c) Born Of Osiris

Mittlerweile gehören Born Of Osiris gewissermaßen zum Inventar. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 2003 zurück, unter ihrem aktuellen Namen firmieren sie seit stolzen 18 Jahren. Line-up-Wechsel sind ebenso nichts Neues, doch nach den Abgängen von Joe Buras und Lee McKinney schrumpfte man weiter, einzig Drummer Cameron Losch und Frontmann Ronnie Canizaro sind noch von der klassischen Besetzung übrig. An der kreativen Energie der US-Band ändert das jedoch herzlich wenig: „Through Shadows“, das mittlerweile siebte Studioalbum, lotet einmal mehr die Grenzen progressiver Metalcore-Klänge aus.

Und das geschieht aktuell melodischer denn je, mit zumindest einem Auge auf hymnische Eingängigkeit. Im ellenlangen Titelsong erinnert der Refrain durchaus an gängige Modern-Rock-Klänge, während rundherum mit komplexen Prog-Ideen und derben Metalcore-Wänden gearbeitet wird. Das findet vielleicht erst im zweiten und dritten Durchlauf so richtig zusammen, geht dafür nicht mehr aus dem Ohr. Auch „Blackwater“ mag es gleichermaßen ruppig und eingängig, lässt wiederholt kantige Druckwellen los, bevor geradezu poppige Melodien das Geschehen ad absurdum führen – ein kurioser, wenngleich packender Spagat.

Kurios und packend, so lässt sich auch „Activated“ umschreiben. Nicht nur, dass Born Of Osiris ihrem Progcore hier wertvolle Tiefe verleihen und mal wieder mit Djent anbandeln, es gibt zugleich zwei Geheimwaffen: Spencer Chamberlain von Underoath und ein Saxofon. Entsprechend schräg, jazzig bis loungig und doch verkopft klingt das Ergebnis. In „Elevate“ läuft die Band mit der eigenen Synthetik um die Wette, von bizarr sägenden Klängen zerlegt. Die kennt „Inverno“ ebenso, wie auch Drum’n’Bass-artige Breaks, Breakdowns mit Motiven aus der klassischen Musik und urplötzliche Djent-Salven – leicht überladen und doch so mitreißend.

Die einzige wirkliche Schwachstelle ist die Produktion, die den gewissen Wumms vermissen lässt, die insgesamt eine Spur klinisch rüberkommt. In den feinen, proggigen Einschüben klappt das durchaus, drumherum geht jedoch die erhoffte Intensität verloren. „Through Shadows“ kommt jedoch selbst mit diesem Manko locker klar und wächst immer weiter. Born Of Osiris klingen komplexer und verkopfter denn je, woran Multi-Instrumentalist Nick Rossi sicher einen erheblichen Anteil hat, nehmen auf der anderen Seite jedoch zunehmend überspitzte Eingängigkeit dazu. Aus dieser Quasi-Überforderung erhebt sich ein hochspannendes Album, das gewiss mehr Power hinter den Reglern hätte brauchen können, dennoch auf ganzer Linie überzeugen kann – selbst bei der aktuellen Rumpfbesetzung.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.07.2025
Erhältlich über: Sumerian Records / VMG

Facebook: www.facebook.com/bornofosiris

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Category: Magazin, Reviews

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