Helslave – From The Sulphur Depths

| 19. April 2021 | 0 Comments
Helslave

(c) Helslave

Death Metal muss keinen Schönheitspreis gewinnen, das wissen Helslave nur zu gut. Das 2009 gegründete Quintett aus Italien ließ seine etwas melodischeren Anfänge längst hinter sich und widmete sich auf einem Album sowie mehreren Kleinformaten der alten, schwedischen Schule – laut, brachial, dreckig und immer etwas ranzig. Für das zweite Album „From The Sulphur Depths“ konnte man Szene-Legende Dan Swanö ans Mischpult holen. Entsprechend wuchtig und explosiv zeigt sich dieser neue Nackenschlag.

Nach einem kurzen Intro geht „Unholy Graves“ direkt in die Vollen und nimmt keine Gefangenen. Hohes Tempo, gutturale Vocals, sägende Gitarren und eine rumpelnde, zugleich angenehm ausdifferenziert abgemischte Rhythmusabteilung machen alles zu Kleinholz. Swanös Handschrift ist ebenso zu hören wie das wohlige Old-School-Gefühl, für das Helslave stehen – schroff, direkt und richtig schön kantig. Im Anschluss erhöht „Thrive In Blasphemy“ die Schlagzahl sogar, baut zwischendurch jedoch kleinere Midtempo-Passagen ein. Das variantenreiche Spiel kommt gut und mischt im richtigen Moment ordentlich Beton an. Klar klingt das überaus skandinavisch, aber eben auch sehr unterhaltsam.

„The Sentence Of The Living“ bricht ein wenig mit dem Fluss dieses Zweitlings (passenderweise ans Ende gereiht), bemüht etwas Death-Doom und mehr Melodie. Mit zäher Schwere gehen Helslave an die Substanz, was übrigens den anderen Midtempo-Brechern ebenfalls gelingt. Hier ragt „Last Nail In The Coffin“ heraus, ein bellender Wutbatzen mit einer Prise Dismember im Abgang. Bevor man sich an derlei Gemächlichkeit gewöhnt, setzt es ein wenig Abwechslung: „Rotting Pile Of Flesh“ arbeitet zwar ebenfalls mit etwas Midtempo-Blei, startet zwischendurch immer wieder durch und rührt die Kessel. Das kernige, kantige „Thy Will Be Undone“ ist schließlich auf perfekte Zerstörung aus.

Natürlich folgt „From The Sulphur Depths“ einer gewissen Death-Metal-Formel, aber das stört nicht weiter, weil die Präsentation stimmt. Helslave schreiben dynamische, abwechslungsreiche Songs, die nicht einfach nur wütend aufstampfen, sondern hin- und herwogen, Sprints mit Schwere verbinden, sogar ein wenig Groove und Melodie aufs Tableau holen. Dan Swanös gewohnt ranziger und kraftvoller Mix rundet das Geschehen ab – klassischer Todesstahl in Bestform, nicht mehr und nicht weniger.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.04.2021
Erhältlich über: Pulverised Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/helslave

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Category: Magazin, Reviews

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