Wolfheart – Winterborn

| 13. Februar 2015 | 0 Comments
Wolfheart

(c) Spinefarm Records

Tuomas Saukkonen ist ein Mann vieler Projekte; Projekte, die er allesamt zu Grabe getragen hat: Before The Dawn, Dawn Of Solace, Black Sun Aeon und Routasielu heißen die bekanntesten unter ihnen. Nun konzentriert sich das kreative Mastermind voll und ganz auf Wolfheart. Mit einem Vertrag bei Spinefarm in der Hand, wird das selbstfinanzierte Debüt „Winterborn“ nun neu aufgelegt und dient als Vorgeschmack auf das brandneue „Shadow World“, das Ende 2015 in den Läden stehen soll; Grund genug endlich einen Blick auf eben jenen Wolfheart-Einstand zu werfen.

Ob es sich tatsächlich gelohnt hat, sämtliche Nebenschauplätze in die ewigen Jagdgründe zu schicken, sei dahingestellt, zumal „Winterborn“ Elemente aus Saukkonens breitgefächertem Schaffen nun musikalisch bündelt. Der Wolfheart-Einstand ist zwar kein ‚Best of‘, wohl aber ein wunderbarer Schwank durch weitläufige, melancholische Melodic Death Metal-Gefilde mit nordischer Schwermut und einem beinahe obligatorischen Batzen Düsternis. „The Hunt“ eröffnet mit schwerfälliger Sehnsucht, mit Nachdenklichkeit und klirrend kalten Melodien. Umso schöner, zielgenauer wirkt die Punktlandung mit den krachend harten, tödlichen Strophen inklusive Mark und Bein erschütternden Growls – eine Kombination jener Extreme, die Saukkonens Sound seit Jahren bestimmen.

Nicht umsonst wurde „Routa Pt. 2“ mit einem Video versehen. Hier lebt das Wolfheart-Projekt seine epische, beinahe progressive Ader aus, setzt dabei aber ebenso auf gewohnte Härte, Hochgeschwindigkeitsattacken und die wohlwollende, introvierte, eierlegende Melancholie-Wollmilchsau. Aber auch das übrige Album wird – mit wenigen Füller-Ausnahmen – über weite Strecken zum Siegeszug. „Gale Of Winter“, das schizophrene „Chasm“ und das überraschend brachiale, zerstörerische „Ghosts Of Karelia“ machen Lust auf Mehr.

Glücklicherweise muss man – sofern man sich nun erstmals mit Wolfheart auseinandergesetzt hat – nicht lange auf Nachschub warten. „Winterborn“ legt die Messlatte für „Shadow World“ recht hoch, lässt aber dennoch ein wenig Luft nach oben. Saukkonen steckt das Herzblut sämtlicher vergangener Projekte in dieses beklemmend-schöne Winter-Epos, dessen volle Stärke sich nach mehreren Durchläufen, bevorzugt bei einem Glas Rotwein mit Blick auf eine tief verschneite, bewaldete Landschaft, entfaltet.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.02.2015
Erhätlich über: Spinefarm Records (Universal Music)

Facebook: www.facebook.com/WolfheartRealm

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Category: Magazin, Reviews

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