Hardcore Superstar – C’mon Take On Me

| 23. März 2013 | 0 Comments

Hardcore Superstar

Nach dem eher enttäuschenden letzten Output der schwedischen Sleaze-Rocker Crashdïet, liegt es nun an ihren Landsmänner Hardcore Superstar, das Gesicht als Aushängeschilder des modernen Sleaze zu wahren. Der Vierer haut mit „C’mon Take On Me“ ihr mittlerweile neuntes Studioalbum auf den Markt, worauf zwar immer noch dreckig gerockt wird, aber der metallische Touch der früheren Alben wurde deutlich zurückgeschraubt. Ob das die richtige Entscheidung war?

Über das leicht pseudo-gruselige Intro lohnt es sich nicht wirklich Worte zu verlieren. Aber mit dem darauf folgenden Titeltrack keimt Hoffnung auf. Die Produktion ist fett. Die Stimme von Joakim „Jocke“ Berg ist gewohnt rotzig und beim Refrain kommt ordentlich Party-Laune auf. „One More Minute“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Der von Akustik-Gitarren dominierte Track lädt sofort zum Mitgrölen ein und entpuppt sich als schnittige Roadtrip-Nummer. Einen weiteren potentiellen Publikumsliebling gibt es mit „Above The Law“.

Alle eben erwähnten Songs sind überaus souveräne Rocker, lassen aber den metallischen Punch der letzten Alben vermissen. Schließlich handelt es sich hier immer noch um Hardcore Superstar, die Erfinder des „Street Metal“. Aber Moment! Mit „Are You Gonna Cry Now?“ gibt es doch noch einen Midtempo-Stampfer, der mit deutlich mehr Schmackes als der Rest des Albums aus den Boxen hämmert. Leider war’s das auch schon wieder mit der vorübergehenden Besinnung auf alte Tage. Nach diesem Aufschrei wirkt die grungige Ballade „Stranger Of Mine“ dezent fehl am Platz und zeigt die Jungs nicht gerade von ihrer Schokoladenseite.

„Won’t Take The Blame Pt. 1“ bringt die anfängliche Party-Attitüde zurück. Der Lautstärkenregler wird also wieder schön nach rechts gedreht bzw. nach oben geschoben. „Won’t Take The Blame Pt. 2“ kann man ohne Bedenken überspringen, da es sich hier eher um ein Outro zum ersten Teil handelt. Mit „Dead Man’s Shoes“, „Because Of You“ oder der Halbballade „Long Time No See“ gibt es auch in der zweiten Halbzeit ausreichend Kraftfutter, um den geneigten Hörer bis zum Ende bei der Stange zu halten.

Hardcore Superstar haben mit „C’mon Take On Me“ ein durchaus solides Album am Start, welches Hard Rock-Fans der schmutzigen Sorte genug Stoff zum Abfeiern bietet. All die guten Rock-Hymnen täuschen jedoch nicht über die Tatsache hinweg, dass der (metallische) Biss, mit dem die Schweden einst um die Häuser zogen, merklich fehlt. Zeigt man in Zukunft wieder mehr Eier, dann klappt es auch mit der Topwertung.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 01.03.2013
Erhältlich über: Nuclear Blast (Warner Music)

Website: www.hardcoresuperstar.com
Facebook: www.facebook.com/OfficialHardcoreSuperstar

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Category: Magazin, Reviews

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