Lust Of Decay – Entombed In Sewage

(c) Lust Of Decay / Comatose Music
Zwischen Sommer 2002 und Jänner 2006 veröffentlichten Lust Of Decay drei Alben, lösten sich in weiterer Folge zweimal auf und waren zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten. Die Herren dahinter sind in diversen anderen Projekten beschäftigt, Gitarrist Steve Green ist zudem Gründer und Besitzer von Comatose Music. Dort erscheint nun auch das erste Album seit fast 20 Jahren und die erst vierte Platte insgesamt, mit gleich drei der vier Mitglieder des Kern-Line-ups: „Entombed In Sewage“.
Geboten wird letztlich exakt das, was man sich erwarten und erhofften konnte: brutalster Death Metal mit Grindcore-Schlagseite sowie Gore- und Horror-Lyrics. „Parasitic Exsanguination“ führt zu Beginn kurz auf die falsche Fährte, schaltet jedoch schnell gleich mehrere Gänge nach oben und kotzt sich aus. Jay Barnes (u. a. Cesspool Of Vermin) beherrscht gutturale Growls wie nur wenige andere, bellt und grummelt wie ein Weltmeister, während die Band das Tempo anzieht. Kleinere Breaks mit Groove-Ansätzen und schrillen Squeals sowie erdrückende, zermürbende Heavyness fahren durch Mark und Bein, bevor der nächste Angriff geritten wird.
Das gewinnt vielleicht keinen Schönheitspreis, macht aber trotzdem Laune. Wie auch „Rusty Razor Rimjob“ mit dem obligatorischen Augenzwinkern-Schocktitel – man gönnt sich ja sonst nichts. Ratternde, rasselnde Drums, abgefuckte Sprints und drastische Gesten machen Laune, wie auch im erstaunlich vertrackten „Nourishing The Swine“, das sich mit wachsender Begeisterung selbst im Weg steht und daraus erstaunliche Kraft bezieht, oder dem überlangen Abgang „Entombed In Sewage“. Der Titeltrack wogt gefühlt ununterbrochen hin und her, zeugt von erstaunlicher Explosivität und zeigt sich so ranzig wie menschenmöglich.
Keine großen Neuerungen, dafür hochgradig unterhaltsam bis zur letzten Minute: „Entombed In Sewage“ ist ein Comeback nach Maß, das zwar das Brutal-Death-Rad nicht neu erfindet, aber deutlich untermauert, weswegen Lust Of Decay zu den zu Unrecht vergessenen Meistern zählen. Räudiger Dauerdruck weicht erstaunlicher Dynamik und morbider Heavyness, während Blut, Tod und Verwesung rundherum den Knochenbrecher antreiben. So schön kann Hässlichkeit sein.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 12.12.2025
Erhältlich über: Comatose Music
Facebook: www.facebook.com/LustOfDecayOfficial


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