Skindred – Union Black

| 4. August 2011 | 0 Comments

Skindred

Skindred, die Band mit dem Sänger, der „Ever“ immer noch wie „Ääävaaaa“ ausspricht, ist wieder da. Was bei anderen Sängern für einen Sprachfehler gehalten werden könnte, drückt bei der Metalband Skindred die Symbiose mit dem Reggae aus. Auf „Union Black“, dem mittlerweile vierten Studioalbum, zelebrieren die Briten diese Mischung ein weiteres Mal bis zur Perfektion.

Der Albumtitel sollte schon zeigen, dass Skindred keine ganz unpolitische Band ist. Bereits im Intro wird die britische Hymne verhunzt, dass es eine Freude ist. Immer wieder finden sich politische Anspielungen in den Lyrics von Sänger Benji Webbe, der offensichtlich mit dem Zustand der Welt nicht ganz zufrieden ist. Andere veröffentlichen dann politische Programme, Webbe und seine Kollegen schreiben lieber Songs zum Niederknien. Man nehme nur die Vorabsingle „Warning“, auf der Papa-Roach-Fronter Jacoby Shaddix mitsingen darf. Tanzbar Ende nie, rocken sich die Herren hier durch eine Nummer, die völlig zu Unrecht noch nicht überall zu hören ist.

Bei jedem neuen Album von Skindred darf man sich wieder überrascht zeigen, wie gut die Vermischung von Reggae und Metal oder Rock wirklich funktionieren kann. Besonders die Drums schaffen es immer wieder, durch Rhythmusvorgaben ein Karibikfeeling zu erzeugen, obwohl im Hintergrund die Gitarren dröhnen. Über allem schwebt die Stimme des charismatischen Benji Webbe, der jedem Song seinen eigenen Stempel aufdrückt. Wenn sich die Instrumente komplett zurücknehmen wie bei „Gun Talk“, einer reinrassigen Reggae-Nummer, scheint die Klasse des Frontmanns nur noch mehr durch.

Ein weiteres Kunststück, das der Band gelingt, ist es, jedes Album gleich klingen zu lassen und trotzdem den Hörer nicht zu langweilen. Obwohl sich die Veränderungsbandbreite von Skindred im Millimeter-Bereich bewegt, kriegt es die Band hin, mit dem gleichen Rezept und ein bis zwei darunter gestreuten Übernummern wie „Warning“ immer noch frisch zu wirken. Die geringe Innovationsfreudigkeit von Skindred ist dann auch der einzige Grund, warum es nicht ganz zur Topbewertung reicht. Langsam muss man sich nämlich fragen, wann einem bei aller Qualität des Gehörten das Ganze zu fade wird. Bis es aber soweit ist, darf man Alben wie „Union Black“ mit vollstem Recht abfeiern und sich ein weiteres Mal aufregen, dass Skindred für ihre Klasse immer noch zu wenig gehört werden. Kaufen!

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 05.08.2011
Erhältlich über: 7PM – BMG (Rough Trade Distribution)

Website: www.skindred.net
Myspace: www.myspace.com/skindred

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Category: Magazin, Reviews

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